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Der Reiseblog - Oktober - Dezember 2014

Welcome to Sri Lanka!

In loser Folge (oder eben nach Lust und Laune) berichte ich hier über unsere 10 wöchige Reise durch Sri Lanka und Australien:

10. Oktober 2014

Nach zwei ruhigen Flügen. 1 x im proppenvollen Flieger bis Dubai und 1 x im fast leeren Flugzeug nach Colombo tragen wir nun für die nächsten 10 Wochen schon 2 x 2 Werbegeschenke für die Kleinen herum. Vielen Dank Emirates! 

Mental vorbereitet auf das grosse Getümmel am Flughafen Colombo empfängt uns dort in der riesigen Ankunftshalle unser Mann mit dem Täfelchen RENGGLI fast ganz alleine. Keine Schlepper, keine Touristen. Etwas verwirrt steigen wir in das klimatisierte Büsschen ein das uns ins 2.5 Stunden entfernte Unavatuna bringt. Da der Flughafen nördlich, und Unavatuna südlich von Colombo liegt und es gerade Stosszeit ist, verbringen wir noch zusätzliche 2 Stunden im Stossverkehr (was in Colombo durchaus wörtlich zu nehmen ist! Jeder stösst jeden.) Unser gewiefte Fahrer findet jedoch jede noch so kleinste Lücke zwischen zwei Fahrzeugen so dass wir zügig voran kommen. Zu allem Übel steigt dann noch die Klimaanlage aus, so dass unser rollende Backofen jeden Pizzaverkäufer vor Neid erblassen liesse. Als wir dann nach 2 Stunden doch noch das richtige Knöpflein fanden, kühlte sich unser Gefährt auf angenehme 30 Grad ab.

Den nächsten Tag widmen wir ganz dem Jetlag, schlafen und lassen strömender Regen bei 30 Graduns im Meer von den hohen Wellen treiben. Ja, das Wasser ist sehr warm, so dass es sogar der Schreiberling geniessen kann. Glücklicherweise ist Monsunzeit, so dass die hohen Temperaturen von Regen und Wind etwas abgekühlt werden. Heute dann ein Besuch im Ayurvedischen Garten mit allerlei Wunderkräutchen und Pflanzen. Die Führung, der Tee, die Massage, wow, alles ist gratis, bis dann der Shop kommt… Jaja, jeder hat mal naiv angefangen! Habe mich dann freigekauft mit einer 100% natural Enthaarungscreme für 25 Stutz. Sie wirklich wirkt wirklich und soll auch in Ohren und Nase gestopft werden können. Ich habe bereits eine grosse kahle Stelle an der Wade.

In Galle dann Früchtekauf. Der TukTuk-Fahrer bringt uns netterweise direkt vor einen Früchtestand und wechselt mit dem Besitzer noch ein paar freundliche Worte. Astrid kauft dann dort ein paar Früchtchen für 1000 Sri-lankische Rupien ein. Ich gehe zum Händler nebenan und bekomme für 100 Rupien ca 20 Bananen.

Langsam aber sicher sind wir angekommen und freuen uns schon sehr auf die Entdeckungen im Landesinnern.

 weiter nach Unavatuna

Am Meer in Unavatuna

13. Oktober 2014

Auf Google Earth sehen wir, dass es ganz in der Nähe einen Beda-tauglichen Strand hat mit unmittelbar vorgelagertem Kllenriff. Das verspricht wellenfreies Badevergnügen. Man muss dazu noch wissen, dass unser Sohnemann jedes Wasser tiefer als 30 cm und jeden Wellengang grösser als in der Badewanne verabscheut. Kurze Fahrt mit dem Tuktuk zum besagten Strand. Und siehe da, paradiesische Verhältnisse! Flaches Wasser, keine Wellen. Alles Schäumende wird vom kaum sichtbaren Korallenriff ausserhalb abgehalten.

Wir geniessen das Plätzchen zusammen mit einer Jugendgruppe aus Sri Lanka die gleich neben uns allerlei lustige Spiele spielen wie Stafetten, Wassertragen oder Ballon aufblasen bis zum platzen. Es ist schön zu sehen, dass Sri Lankische Jugendliche ähnlich funktionieren wie Schweizer Jugendliche: flirten, necken, kämpfen, blödeln... Einfach toll!

Anouk bekommt von den Jugendlichen einen Ballon geschenkt. Da der Wind jedoch in der Zwischenzeit ziemlich stark wird, befreite sich der fiese Ballon natürlich aus Anouks zarter Hand und hüpfte fröhlich und in hohem Tempo dem Strand entlang. Heldenhaft springt der Papa dem wild gewordenem Ding nach, und tatsächlich, am anderen Ende der Bucht ist der Ballon erwischt und kann der freudenstrahlenden Anouk wieder überreicht werden. Dieser Vorgang wiederholt sich noch einige Male mit immer höherem Schwierigkeitsgrad, da sich der Wind langsam zum Sturm entwickelt. Jetzt wo die Wellen im offenen Meer gut und gerne 4 Meter hoch sind verebben sie hinter unserem Korallenriff nicht mehr zum ruhigen Wässerchen. Nach der zweiten Nase voll Salzwasser beschliesst Beda in die Zuschauerplätze zuwechseln. Eingewickelt im Badetuch mit Daumen im Mund höcklet er sich auf's sichere Mäuerchen. Plötzlich öffnet der Monsun seine Schleusen und wir können gerade noch ins nächstgelegene Restaurant hechten um dort unsere bereits tropfnassen Kleider auszuwinden. Später am Abend erfahren wir dann aus der Schweiz, dass ein übler Wirbelsturm über Indien gefegt sei. Glück gehabt...

Heute gibt's einen ersten Ausflug in den Urwald. Da Beda so sehr Tuktuk fahren liebt, beschliessen wir, den (langen) Weg zum Kottawa Regenwald nicht mit dem Bus zu fahren. Nun wissen wir auch, dass die Pannenstreifen auf den Schnellstrassen nicht nur für Pannen geeignet sind sondern auch für röhrende Tuktuks die durch die Gegend brausen. Wir treffen ziemlich erschöpft am Eingang des "Parks" ein, der mehr an ein Pfadilager erinnert als an eine Touristenattraktion. Wir sind weit und breit die einzigen! Wir werden vom Führer vor die Wahl gestellt, entweder ohne Guide 4 x 600 Rupien Eintritt zu zahlen oder mit Guide für alle 2000 Rupien zu zahlen. Rechne!

Der ältere Guide führt uns auf einem Strässchen in den Wald und bereits hinter dem zweiten Urwald- Riesenbaum erklärt er uns, dass hier die Zahlstelle ist und er nun die 2000 Rupien sehen will. Danach die ersten Erklärungen. Bäume 35 Meter hoch, der 83 jährige Guide ist fit wie ein Turnschuh. Seiner Meinung nach nur wegen des vielen Sauerstoffs im Wald. Leeches (Blutegel) sind überall auf dem Weg. Nun ist es vorbei mit ruhiger Führung. Ich ziehe meine Socken aus. Anouk interressiert sich nur noch für den Urwaldboden und Beda flüchtet blitzartig auf Mamas Schultern. Nur mit vielen getrockneten Apfelschnitzchen sind die Kinder noch vorwärts zu bewegen. Der Guide zieht seine Flipflops AUS! Damit er die Blutegel schneller erwische! Anouk bricht in Tränen aus. Der Urwaldtripp wird abgekürzt. Nur möglichst schnell wieder zurück auf die Hauptstrasse! Dort Untersuchung der Füsse. Anouk haben 4 Blutegel erwischt. Blut und Tränen abwischen. Weiterfahrt mit dem Tuktuk zu einem Natural Pool. Da wir das Experiment "spazieren durch den Urwald" für heute abgeschlossen haben, fragen wir den Fahrer ob er uns direkt zum Pool fährt. Erstaunlich was ein vollbeladenes Tuktuk offroad alles mitmacht. Im Wald erwartet uns ein ausgewachsenes Schwimmbecken. Montag ist Putztag so dass wir die Kinderlaunen im nahen Bach aufheitern müssen.
Beschluss: Unser nächstes Hotel muss einen Pool haben.

Abends dann spühlt uns der Monsun in eine verlassene Beiz. Die Lautsprechecher an der Bar sind etwa doppelt so gross wie Beda und könnten ihn lautstärkemässig fast konkurrenzieren. Wir fragen den Jugendlichen der serviert diskret, ob er die hämmernden Bässe uns zuliebe doch etwas zurückdreht. Immerhin sind wir mit einem Holländer zusammen die einzigen Gäste. Überall farbige Lichtlein, die auch ohne Bässe fröhlich weiterblinken. Anschliessend müssen wir uns mit einem Cocktail vor dem Hotelzimmer beruhigen.

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Elefant gesichtet!

16. Oktober 2014

Von Unavatuna gehts per Auto zum bekannten Uda Valava Nationalpark wo angeblich 500 Elefanten wohnen sollen. Die Fahrt soll ca. 2 - 2.5 Stunden gehen. Nach 20 Minuten beschliesst der Fahrer, dass Mittagszeit ist. Wir gehen in eines dieser vielen feinen Strassenrestaurants. Dunkler Raum, ein paar Plastikstühle, flimmernder Fernseher und viel Herzlichkeit. Wir essen ein Curry das wir bald wieder sehen werden. Auf der iPad-Karte ruckelt das Pfeilchen das unser Auto sein soll langsam Richtung Ziel. Nach 2 Stunden sind wir kaum in der Hälfte. Geduld ist gefragt, Astrid saugt die abwechslungsreiche Landschaft ein, Chrigel döst und die Kinder müssen bei Laune gehalten werden. Also ein Spiel auf dem iPad. Nach der dritten Spielrunde und der fünften Kurve, schwupp, ergiesst sich Anouks Curry über das iPad. Notstopp - Anouk reinigen, iPad reinigen, Auto reinigen. Feuchttücher sind eine tolle Erfindung!

Endlich nach 4 Stunden -  es wird schon dunkel - erreichen wir Uda Walawa. Auf dem Internet haben wir eine Unterkunft recherchiert mit Pool - es heisst Kalu's hideaway und soll vom besten Kricketspieler Sri Lankas erbaut worden sein, Auch wenn wir nicht wissen wie man Kricket spielt haben wir nach freien Zimmern nachgefragt. Im Dorf kennen sie die Unterkunft nicht. Der Fahrer telefoniert dem Hotel. Sie lotsen uns auf ein kleines Nebensträsschen worauf wir gemeinsam aus dem Fenster in den dunklen Regen starren um das Schildchen "Kalus" im schwachen Scheinwerferlicht zu erkennen. Immer tiefer kommen wir ins Jehudi raus. Schliesslich erreichen wir unser Ziel nach ein paar schlammigen Schlaglöchern doch noch. Alles dunkel. Wir sind die einzigen Gäste! Uns erwartet ein gigantisches Ressort, gestylt in schwarzem Sichtbeton, beleuchteter Pool, Lustgarten mit Massagehäuschen, Spielplatz, Teich mit Pedalos usw.

Am Morgen dann ist es so heiss, dass wir keine Lust auf Garten haben und plantschen im Pool. 14.30 Uhr holt uns der Jeep ab um uns die vielen Elefanten zu zeigen, mit denen wir das letzte halbe Jahr Beda Sri Lanka schmackhaft machten.

Bereits hinter dem Parkeingang gehts los. Ein bleistiftdünnes Schlänglein belagert die Strasse so dass sich unser Jeep-Ungetüm knapp an ihm vorbeiizwängen kann. Wir freuen uns nach diesem kleinen Abenteuer auf die Grossen die noch folgen werden. Wasserbüffel folgen. Nach ein paar hundert Metern dann die Überraschung. Es tröpfelt, es tropft, es regnet, es schifft, es schüttet, es giesst wie wenn Petrus die Himmelspforte mit dem Feuerwehrschlauch putzen würde. Dazu Blitz und Donner direkt über uns. Wir überlegen uns, ob der faradaische Käfig auch bei einem offenen Jeep funktioniert. Obwohl wir die Schutzplastik auf allen Seiten zügig herunter rollen werden wir pflotschnass. Es schüttet wie aus Kübeln. Das muss wohl der Monsun sein. Völlig durchnässt entdecken wir das nächste Tierchen. Eine Schildkröte flüchtet sich vor dem Gewitter in eine Pfütze auf der Fahrrinne. Man sieht nur noch ihr Köpfchen aus der rotbraunen Brühe ragen. Für uns gibt es kein Durchkommen mehr. Dem Fahrer bleibt nichts anderes übrig, als das arme Tierchen aus dem schützenden Wasser zu fischen. Er zeigt uns das gerettet Tier. Verhaltene Begeisterung bei den Kindern. Die Chancen stehen gut, dass in den nächsten 15 Jahren bei uns in der Wohnung kein Terrarium stehen wird. Auf der Weiterfahrt durch die traumhaft schöne Steppenlandschaft (so verregnet sieht man sie jeweils nie auf den Kalenderbildern) kreuzen wir ab und zu andere Jeeps. Sie tauschen untereinander Elefantensichtungen aus. Ihr Kopfschütteln verrät nichts Gutes. Dann die Sensation: Im Gestrüpp entdecken wir den Po einer Elefantendame. Und beim genauen Hinsehen erkennen wir daneben auch kleine Elefantenfüsschen. Blitzschnell die Kamera! Unsere Trophäe möchten wir Euch in den Bildern nicht vorenthalten. Dann wieder lange Fahrt durch die Leere. Es kommt mir ein bisschen vor wie in der neuen Elefantenanlage im Zürnzoo vor der Einweihung. Wir wenden und fahren zurück. Wir sehen die Elefantenumrisse wieder. Diesmal auf der anderen Strassenseite. Nach Anouks Rechnung haben wir nun vier Elefanten gesehen. Think positiv. Danach sehen wir nur noch Pfauen. Anouk sagt, es seien zwölf gewesen. Um 17 Uhr brechen wir die Übung ab und fahren zurück ins Hotel. 

Am nächsten Morgen dann Besuch der 9 Uhr Fütterung im Elefantenwaisenhaus. Und siehe da, 35! frei laufende Elefäntchen bekommen hier in einer Milchstation ihre mütterliche Ersatznahrung. Weshalb sind die wohl alle Waisenkinder? Jedenfalls bezahlen wir die satten Eintrittspreise gerne, da wissen wir wenigstens wo unser Geld hingeht.

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Auf der Suche nach dem Leopard

 

20. Oktober 2014

Nun sind wir in den kühleren Bergen und ich habe Zeit, in den Nachmittags-Monsun-Stunden die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten.

Bus fahren

Wir wagen es und steigen mit allem Gepäck in einen der öffentlichen Busse. Wir sitzen in den hinteren Teil. Dort soll die Überlebenschance wesentlich höher sein als vorne. Der Fahrerbereich ist zu einer Art Tempel geschmückt. Blumengirlanden, Budabilder und wieder überall farbig blinkende LED-Lämpchen. In der Mitte der goldene Schrein, eine Box mit Glastürchen und dahinter der Autoradio! Auch wenn Türen, Blinker und andere Nebensächlichkeiten schon lange nicht mehr funktionieren, gehören Autoradio und Hupe zur Grundausstattung jedes Busses, auf die nicht verzichtet werden kann. Die Passagiere werden mit dröhnender Musik bei Laune gehalten und ein Bildschirm mit Musikvideos soll den Blick von der Strasse ablenken. Wer es trotzdem wagt, erlebt ein Spektakel von überholen, überholt werden und haarscharfen Kreuzungsmanövern. Trotzdem herrscht auf der Strasse keine aggressive Stimmung. Jeder lässt jeden leben und versucht seine optimale Reisegeschwindigkeit zu halten, die meistens am Limit der entsprechenden Motorleistung liegt.

Verblüffend ist, dass die Busse einen Fahrplan haben. Und sie fahren auf die Minute genau ab. Für das Gepäck haben die meisten Busse hinten ein kleines Gepäckfach das mit einer oft verklemmten Türe verschlossen ist. Beim Umsteigen will dann Astrid beim Bus die Türe öffnen, nur ist es leider einer ohne Gepäckfach und Astrid hält verdutzt das herausgerissene Rücklicht in der Hand.

Wasser überall

In Tissa(mahara) nächtigen wir dann in einem ziemlich unattraktiven Hotel mit einem tollen Swimmingpool. Sobald wir ins Hotel kommen, kühlen sich die Kinder auch schon im Chlorwasser ab. Da ist es nicht weiter schlimm, dass die Aircondition im Zimmer ein paar mal ausfällt, wir können ja jederzeit ins Wasser...

Am zweiten Tag dann kommt der Hotelbesitzer und sagt uns, dass nachmittags die Schule im Pool Schwimmstunde habe. Als dann die grossen schwarzen Autos vorfahren und die gut gekleideten Kindchen ausspucken wird uns klar, dass es sich hier nicht um die öffentliche Schule handelt sondern eher um teure Privatstunden. Anouk möchte mitmachen. Der Schwimmlehrer lässt sich überzeugen für umgerechnet ein Zehnernötli. Ziemlich speziell, die Stunde beginnt mit 20 Minuten Trockenübungen. Dann kommt Anouk dran. Bis jetzt paddelte Anouk nur mit den Flügelchen herum. Nun plötzlich sollte sie ohne Hilfe schwimmen. Sie lässt sich geduldig durch's Wasser hetzen. Der schöne Schwimmlehrer lässt nicht locker. Die stolzen Blicke zu Mama und Papa werden verzweifelter. Und immer wieder ruft er " bubbles"' was so viel heisst wie: Kopf runter und entspannt ausatmen. Am Schluss der Stunde ist Anouk total am Ende. Aber einen Anfang von Schwimmen hat sie gelernt. Am nächsten Tag schwimmt sie zwei Längen ohne  Flügeli! Den Kaugummi hat sie sich verdient und wir denken, dass die zehn Franken gut investiert sind.

im Yala Nationalpark

Um eine Safari zu geniessen braucht es einen gewissen Jagdtrieb. Der erste Safarijäger der uns bereits im Bus nach Tissa anwirbt ist Janka. Safarijäger kennen kein Pardon und sind nichts für Langschläfer. Bereits um 4.30 Uhr müssen wir beim Hotel bereit stehen, bekommen vom Hotel liebevoll in Alufolie eingepackte Toastbrot-Sandwiches, gekochte Eier (auch eingepackt) und Bananen (ebenfalls). Bereits hier erahnen wir, dass Janakas unser Fahrer ein eingefleischter Jäger ist. Wo überall an den Strassenrändern noch verschlafene Jeeps auf ihre Insassen warten brausen wir bereits durch die leeren Strassen Richtung Park. Aber kurz vor dem Parkeingang erspäht Janaka auf der Schottenpiste einen Jeep der vor uns fährt! Eine wilde Aufholjagd beginnt und bei einer Baustelle gelingt es Janakas tatsächlich, eine Abkürzung durch ein Sumpfloch zu finden und den anderen Jeep zu besiegen. Wir staunen ob seiner Fahrkünste. Um 5.30 Uhr treffen wir beim Parkeingang ein. Wir haben es geschafft. In der Pool Position können wir bei Parköffnung punkt 5.45 Uhr unsere Safari beginnen.

Bereits nach wenigen Metern merken wir, dass es sich gelohnt hat. Ein ziemlich grosses Krokodil verzieht sich in markantem Echsen-Watschelgang vor uns in die Büsche - eindrücklich! Nach ein paar Hasen und Pfauen gehts in hohem Tempo ins Parkinnere. Jankas sucht jeden Felsen ab und nimmt jede noch so holprig ausgewaschene Piste in Kauf. Wir werden in unserer Sänfte mehr oder weniger sanft hin und her geworfen. Ab und zu gibt es auch gemütliche Passagen. Zwei riesige Krokodile, jede Menge Wasserbüffel, Eine Art Rehe, bunte Vögel (inkl. Eisvogel) zeigt uns Janakas. Nur leider fehlt immer noch der Höhepunkt: Der Leopard!

Plötzlich erhält Janaka einen Anruf worauf er wie von der Tarantel gestochen zurück fährt und in eine schmale Sandpiste einbiegt. Nach mehreren Kilometern Fahrt sind wir offensichtlich am Ziel. Unübertrieben 40 bis 50 Jeeps produzieren mitten im Dschungel einen riesigen Verkehrsstau. Dreispurig versuchen die Jeeps sich aneinander vorbei zu zwängen. Aber wo ist der Leopard? Mitten im Verkehrsstau werden wir aufgeklärt, dass sich das gute Tier gerade im Gebüsch neben uns befindet. Und tatsächlich erblicken wir durch die Dornen das stattliche Tier. Wie eine Hauskatze liegt er am Boden und amüsiert sich wenige Meter von der Strasse entfernt über die ekstatischen Menschen auf ihren röhrenden Gefährten.Wenig später dann Ende der Vorstellung, der Protagonist trottet gelangweilt davon. Die Jeeps immer noch heillos ineinander verkeilt. Hier jedoch kommt Jankas ausgeprägter Jagdinstinkt wieder zum Tragen. Auf unerklärliche Weise kann er sich aus dem Autochaos wieder befreien und wir fahren auf der Strasse ein Stück weiter. Dann wieder kurzes Telefon, Rückwärtsgang und wir stehen direkt unter dem Baum wo es sich der Leopard gemütlich gemacht hat. Keine drei Meter sind wir von seiner Schwanzspitze entfernt. Wir schauen und schauen und füllen den Fotoapparat mit Bildern von Baumrinde, gemustertem Schwanz und Hinterpfoten. Irgendwann treten wir die Rückreise an, beglückt über unsere Trophäe und vorbei an einer endlosen Warteschlange von Jeeps, die ihren Höhepunkt (vielleicht) noch vor sich haben. Vielleicht wird das Treiben dem Leopardenmännchen (soviel konnten wir gerade noch erkennen) auch zu bunt und es verzieht sich wieder in den Busch. Unsere katalanischen Mitjäger zücken gleich das Handy und teilen der Facebook-Welt ihren Erfolg mit.

Nun können wir uns wieder entspannen und geniessen die Fahrt zum Meeresstrand, wo wir noch auf eine Affenkolonie treffen. Nach einer Verschnaufpause mit Melone und Banane gehts weiter. Der Elefant, der Elefant fehlt uns noch. Astrid ist schon ziemlich ungeduldig. Da kommt das erlösende Telefon. Nicht weit von uns wurde eine fünfköpfige Elefantenherde gesichtet. Diesmal sind es nur fünf Jeeps, die auf der Strasse stehen. Die Elefanten spazieren in gemächlichem Tempo zwischen den Autos durch über die Strasse. Wir entdecken zwischen den grossen Beinen noch ein ganz kleines Elefäntchen. Eindrücklich, diese majestätischen Viecher!

Prall gefüllt mit Eindrücken dösen wir auf der Rückfahrt vor uns hin. Im Hotel dann holen wir unseren wohl verdienten Schlaf nach.

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Tempelaffen und Bergwetter

21. Oktober 2014

Der Kataragama-Tempel

Zu jeder richtigen Reise gehört auch ein Stück Kultur. So fahren wir mit dem öffentlichen Bus nach Kataragama.
Da der Tempel so etwas wie das Sri Lankische Mekka ist, fahren von hier stündlich Busse bis in die hintersten Winkel des Landes. Es gehört zum Pflichtprogramm jedes Bürgers, mindestens ein Mal jährlich dem Kriegsgott Kataragama einen Besuch abzustatten. Dies gilt sowohl für Hindus wie auch für Buddhisten. Wir machen uns gefasst auf die tausenden von Pilgerer. In der Tempelanlage erwarten uns statt der Menschenmassen jedoch nur ein paar heilige Kühe, streunende Hunde und verregnete Affen. Herrgott! Sind wir denn wirklich in der Off-Off-Season unterwegs, so dass sich sogar die Pilger verkrochen haben? Gut, vielleicht liegt es ja am Wetter. Auf dem Weg mussten wir uns zwei grosse Regenschirme kaufen um den Besuch einigermassen trocken zu überstehen. Aber das sollte doch keinen hartgesottenen Pilgerer von seinen Gebeten abhalten? Eine grosse Tafel bringt die Lösung: Gebetszeiten 5.30 Uhr, 10 Uhr und 18.30 Uhr. Wir sind in der Off-Time unterwegs, am Nachmittag. 

Ein einsamer Pilger kommt mit einer grossen Früchteplatte die wir den Affen verfüttern dürfen. Einer nimmt artig meinen hingestreckten Apfel und ich meine beim Affen ein dankbares Nicken erkannt zu haben. Danach suchen wir ein trockenes Plätzchen, um selber unsere mitgebrachten Guetzlis zu vertilgen. Der dankbare Affe folgt uns auf Schritt und Tritt gefolgt von seiner gesamten Grossfamilie. Es scheint, dass gesegnete Guetzlis nicht auf dem täglichen Menüplan der Affen steht. Verständlicherweise sind sie jetzt um so neugieriger auf unsere Leckereien. Dass mir der dankbare Affe aber dreist das ganze Guetzlipack entreisst und auf dem Baum genüsslich vertilgt, überrascht auch die Kinder, die sofort in lautes Gebrüll ausbrechen. Von jetzt an klammern sie all ihre Habseligkeiten an sich.

Astrids einschneidendes Erlebnis Nr. 2 an der Busstation:

Mittlerweile erwischten wir an der Busstation immer den richtigen Bus. Die Menschen sind sehr hilfsbereit und zeigen uns den Weg zum nächsten Bus oder tragen unser Gepäck schon mal weg so dass wir nur noch hinterher stolpern können. Beim letzten Umstieg zeigte uns ein flotter junger Mann den Weg zum richtigen Ort. Bereitwillig gibt er uns Auskunft dass der nächste und letzte Bus nach Ella erst in 1 1/2 Stunden fährt. Wir überbrücken die Zeit mit einem original Lipton-Ceylon-Tee aus dem Pulverbeutel im nahen Laden. Während wir den Tee schlürfen, sitzt der junge Mann neben uns und beginnt uns von den Vorteilen einer Tuktuk-Fahrt nach Ella vorzuschwärmen. Beiläufig erwähnt er, dass er uns eine solche Fahrt sehr günstig anbieten könnte. Wir lehnen ab und wollen lieber auf den genannten Bus warten. Nach einigen Minuten kommt der Mann zurück und meint, der Bus nach Ella fahre nun doch früher und zeigt auf den Bus der mit laufendem Motor abfahrbereit da steht. Wir lachen über die Ehrlichkeit bei aller Schlitzohrigkeit des Mannes. Wir steigen in den Bus und rattern davon.

PS: Die Fahrt auf der Bergstrecke nach Ella entpuppte sich als arge Mutprobe im Bus. Wir möchten uns nicht vorstellen wie es mit einem Tuktiuk gewesen wäre.

 

 

Ella

Hier in Ella geniessen wir das kühle, morgens sonnige und nachmittags sintflutartige Wetter in einem tollen Hotel mit ganz vielen Hängematten und Spielecke. Ein kleiner Spaziergang auf einen nahen Gipfel wird zur schweisstreibenden Halbtagswanderung.

Da das Verhältnis von sich lieben und sich streiten bei unseren Kleinen immer mehr ins zweite kippt, machen wir am nächsten Tag getrenntes Programm: Astrid geht mit Anouk einen kleinen Wasserfall mit Bademöglichkeit besuchen und ich düse mit Beda mit dem Tuktuk nach Badula um anschliessend gleich wieder mit dem Zug zurück nach Ella zu fahren. 

Diese Erlebnisse wären alleine einen Blogbeitrag wert. Da ich aber mit Blog schreiben hoffnungslos hinterher hinke, verzichte ich auf die Beschreibungen aus Ella und lasse nur die Bilder sprechen.

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