Nahrungsaufnahme
Unser fahrendes Einfamilienhaus ist mit allem Nötigen ausgestattet. Auch küchenmässig ist alles vorhanden: Herd, Kühlschrank, Gefrierer, Heisswasser, Wasserkocher, Toaster, Mikrowelle und (besser als zu Hause) einem Dampfabzug! Gerade über dem Fenster angebracht! So etwas sinnloses. Statt dass die Düfte die Campingnachbarn direkt eifersüchtig machen, werden sie noch durch einen Filter geblasen. Gut, jedes zweite Mal geht statt der betörenden Düfte der nicht stumm schaltbare Rauchmelder los.
Trotz der guten Infrastruktur (ausser der miesen Bratpfanne) halten wir uns speisetechnisch an das Altbewährte. Liegt es am Woolworth? Trotz der riesigen Verkaufsflächen kaufen wir die immer gleichen Lebensmittel. Gurken, Rüebli, Nüdeli, Käse gehören standardmässig dazu und natürlich auch die vorgeschnittenen Waschlappen-Brote für den Toaster. Vielleicht liegt es auch am Essverhalten unseres Jüngsten. Sobald er nach einem Ausflug unser Häuschen betritt ertönt ein markdurchdringendes „Hunger!“. Und wie es bei einem Vierjährigen üblich ist, muss das Bedürfnis gerade hier und jetzt und sofort gestillt werden. (Wie übrigens auch der Ausruf „Bisi“, bei dem alle alles fallen lassen müssen, notfalls auf den Pannenstreifen gefahren wird und Support geleistet werden muss: Dem zappelnden Kind die Hosen runter reissen, ihn ans WC, den nächsten Baum oder wo auch immer hinstellen und das reinigende Tüchlein hinhalten.)
Zurück zur Nahrungsaufnahme: In der schlechten Bratpfanne darf natürlich nicht ein gutes Stück Fleisch fehlen. Die lustig vor dem Fenster herumhüpfenden Kängurus haben sich da als besonders schmackhaft erwiesen. Wir nehmen's pragmatisch.
In jedem öffentlichen Park (und von denen gibt es viele) steht zudem eine oder mehrere Barbecue-Stationen. Hier kann gratis eine meist elektrisch betriebene Brutzelplatte aktiviert werden. Ausser an den Wochenenden wo die Platten von Geburtstagspartys und Familienfeste belagert sind, stehen sie meist verlassen neben dem Spielplatz. Ab und zu braten wir unser totes Tier (und totes Gemüse) auf diesen Stationen. Das einzige was wir bis jetzt nicht herausgefunden haben: Wie putzt man ein solches Ding. Die Aussies scheinen da ein wohl gehütetes Geheimnis zu haben. Das gleiche Problem haben wir nämlich mit unserer Bratpfanne. Mit dem üblichen Werkzeug sind wir chancenlos. So bleibt uns nach dem Gebrauch nur das schlechte Gewissen, weil wir das Ding mit deutlich eingebrannten Gebrauchsspuren zurücklassen müssen.
Kinderphilosophie
Beda schaut am Morgen aus dem Fenster: „Papi, die Welt dreht heute nicht.“
Ich: „Weshalb denn?“
Beda: „Am Himmel bewegen sich die Wolken nicht.“
Es ist ein strahlend blauer, wolkenloser Tag
Anouk hat begriffen, dass wir auf der anderen Seite der Erdkugel sind und die Schweiz unter unseren Füssen liegt. Zusätzlich dreht sich das Ganze noch.
Anouk: „Papi, in der Nacht schlafen wir auf dem Kopf.“
Und noch einer:
"Papi, wenn du mit der Karte zahlst, dann gehört das Geld nachher dem Computer"
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